Vom Wirken

Für das leichtere Verständnis im Umgang mit den Elixieren der Kaiserin

Ein Auszug aus dem Buch: Die Elixiere der Kaiserin

Was alles wirkt, auf uns, auf unsere Vorstellungen von der Welt, auf unser Leben, ist uns meist nicht bewusst. Doch – hier die gute Nachricht – die einzelnen Faktoren lassen sich verändern. Dies gilt nicht nur im Zusammenhang mit den Elixieren. Sie sind gewissermaßen ein Beispiel.
Die Wirkung der Elixiere setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Eine Rolle spielen die einzelnen Kräuter, die Dosierung und die Dauer der Einnahme, die eigenen Erfahrungen, das Vertrauen, der Glaube, die Bereitschaft, unsere Vorstellungen über die Elixiere, der Zustand des eigenen Körpers, die persönliche Umgebung – und unser Wille, etwas zu verändern. Unser Bewusstsein hat einen erheblichen Einfluss auf die Wirkung.
 

Auswahl

Die Auswahl des richtigen Elixiers ist wesentlich für die Wirkung und den gewünschten Erfolg. Wenn die Kaiserin sich von einem Elixier angezogen fühlt, sei es vom Namen, vom Duft oder weil sie es in einer Karte der Kaiseringezogen hat, ist dies die erste Spur. Durch das Lesen der Elixierbeschreibungen in diesem Buch kann daraus eine heiße Spur werden. Oft ist der erste intuitive Zugang richtig. Weitere Tipps für die Auswahl des richtigen Elixiers finden Sie im Buch: Elixiere der Kaiserin.

Traditionelle chinesische Medizin (TCM)

Die Zusammensetzungen der einzelnen Elixiere basieren auf Erkenntnissen der traditionellen chinesischen Medizin und Philosophie und sind über tausend Jahre alt. Nahrung war damals auch Medizin. Auch in unserer westlichen Tradition wurde so verfahren. So wurde nach einer längeren Krankheit von unseren Großmüttern zur Rekonvaleszenz eine kräftigende (und damals teure) Hühnersuppe gekocht. Auch das Wissen über die Wirkung von Austern, Kürbis und Spargel ist noch vorhanden – wobei diese ihre Wirkung nur entfalten können, wenn sie in der Masse und Übervielfalt nicht untergehen.
Die Elixiere haben sich lange bewährt und über die Zeit ihr eigenes Kraftfeld aufgebaut. Gleichzeitig wirkt der Geist der einzelnen Pflanzen auf den Geist dessen, der den Sud trinkt. Auch der Geist des jeweiligen Elixiers wirkt. Er ist ein anderer als der der einzelnen Pflanzen, denn das Zusammenwirken der verschiedenen Kräuter ergibt mehr als die Summe ihrer Eigenschaften. Dadurch, dass die Elixiere der Kaiserin in den letzten zwölf Jahren bekannt und erfolgreich gebraut und getrunken wurden, hat sich auch bei uns ein Kraftfeld aufgebaut: der Geist der Elixiere der Kaiserin.
Die Elixiere der Kaiserin wirken unter anderem auf diese Weise:
• tonisierend, also stärkend
• Feuchtigkeit ausleitend
• Hitze kühlend
• befeuchtend
• zentrierend
• verwurzelnd
• Mitte auffüllend
• öffnend
• inspirierend
• flexibilität fördernd
• schützend
• Geister vertreibend
• Essenz stärkend
• bewegend
• belebend
• feuchte Hitze ausleitend
• Stagnationen auflösend
• Erstarrung beseitigend

Die jeweiligen Wirkungen werden in den Elixierporträts genau beschrieben.

Dosierung und Dauer der Anwendung

Meist empfiehlt sich eine Einnahme dreimal täglich und ein bis vier Wochen lang. Dennoch kann es individuell andere Notwendigkeiten geben, damit der eigene Körper das Elixier aufnehmen kann und es in den persönlichen Lebensrhythmus passt. Für den einen ist das Elixier No 7 so stark, dass es sinnvoll ist, es nur morgens einzunehmen. Eine zarte und kleine Person trinkt ein Elixier in acht Tagen aus, während eine, die sehr groß und kräftig ist, nach fünf oder sechs Tagen alles verbraucht hat.
In den Elixierporträts werden für jedes Elixier die Dosierung und die Anwendungszeit beschrieben. Die richtige Einnahmezeit ist die Basis für den Erfolg.

Eigene Erfahrungen

Die persönlichen Lebenserfahrungen prägen, wie eine Situation eingeschätzt wird. Wer Erfahrungen mit Naturmitteln hat und den eigenen Körperreaktionen vertraut, wird mit auftretender Müdigkeit nach dem Genuss von No 10 anders umgehen als ein Mensch, der es gewohnt ist, Müdigkeit mit Aufputschmitteln zu beseitigen. Wer sich auf die Elixiere einlässt, wird neue Erfahrungen machen. Idealerweise bekommen diese Erfahrungen auch den entsprechenden Raum.
Wenn der Körper nach dem Genuss eines Elixiers sein Bedürfnis nach Ruhe deutlich zeigt, ist es klug, für genügend Ruhe zu sorgen und zum Beispiel einen Mittagsschlaf zu machen. Die gegenteilige Reaktion – »Das Elixier macht mich müde, das ist nichts, lieber einen Kaffee oder eine Cola« – hat wenig Sinn, weil sie neue Erfahrungen verhindert und dem Wirkprozess entgegenläuft.

Raum und Muße

Gibt es genügend Raum für Veränderungen? Ist Zeit vorhanden, darüber nachzudenken, was der Traum sagen will, der nach der Einnahme von No 7 geträumt wurde? Kann der Tee mit Muße zubereitet und in Muße getrunken werden? Bleibt Raum für ein verstärkendes Ritual beim Teetrinken, oder wird der Sud halb im Stehen und auf dem Weg zur Haustür runtergekippt? Diese scheinbar kleinen Unterschiede machen viel aus. Hier wird über die Wirkung, vielleicht sogar über die Zukunft entschieden.
Muße ist ein großes Heilmittel!

Glaube

Was halte ich für möglich? Vertraue ich auf meine Eingebungen? Halte ich es für möglich und richtig, dass ich selbst alles weiß, was für mich richtig ist, oder glaube ich, dass andere es besser wissen? Welche Gedanken begleiten meine Einnahme des Tees? Was denke ich, während der Sud kocht?
Wenn ich etwas einnehme und gleichzeitig denke: »Das funktioniert ja doch nicht!«, mobilisiert dies eine der Wirkung entgegengerichtete Kraft – so, als säße ich in einem Ruderboot, die Arme in Bewegung paddelnd, gleichzeitig aber ist das Boot mit einer Leine am Steg angebunden.
An etwas zu glauben oder etwas für möglich zu halten, schafft ein Willkommen, öffnet eine Tür, lädt die Wirkung ein. Glaube ist ein Ja.
 

Vertrauen

Vertrauen ist gut. Vertrauen gepaart mit Intuition ist besser. Vertraue ich den Selbstheilungskräften meines Körpers? Vertraue ich meiner Intuition, das richtige Elixier für mich herauszusuchen? Wage ich es, mich auf einen lebendigen Prozess einzulassen? Traue ich diesem Buch? Vertraue ich mir selbst? Habe ich das Vertrauen, dass alles richtig ist? Vertrauen erleichtert die Wirkung. Vertrauen lässt mitschwingen, biegsam sein, nachgiebig, sanft und bereit.
 

Zeit

Es gibt den richtigen Zeitpunkt für die Apfelernte, und es gibt Zeiten, da sind die Äpfel noch nicht reif oder schon vom Baum gefallen. Wenn der richtige Zeitpunkt für etwas erkannt wird, erleichtert dies die Wirkung und den Wandel. Die Jahreszeit lässt sich berücksichtigen, die Tageszeit, die Zeit im Menstruationszyklus. Auch das Lebensalter verlangt manchmal nach unterschiedlichen Elixieren.
Und es braucht eine gewisse Zeit, bis die Elixiere ihre volle Wirkung entfaltet haben. Wirkung ist ein Prozess. Der Körper braucht Zeit. Ein Zustand, der sich über eine längere Zeit aufgebaut hat, kann meist nicht von einem Tag auf den anderen beseitigt werden. Gerade kräftigende Elixiere, die eine Leere auffüllen sollen, brauchen Zeit. Daher bietet sich zum Beispiel bei No 7, No 10 und No 12 eine mehrwöchige Kur an.

Bereitschaft

Die Kaiserin stellt sich diese Fragen vorher: Bin ich bereit, Kräuter, die seltsam riechen, zweimal zwanzig Minuten zu kochen? Bin ich bereit, sie vorher in Wochenportionen aufzuteilen? Bin ich bereit, den Preis für ein oder mehrere Elixiere zu bezahlen, womöglich vorab zu überweisen und die Kräuter zu bestellen – oder bereit, in die nächste große Stadt zu reisen, um ein Kräutergeschäft zu finden? Ist mir die Zubereitung eine Freude, bin ich bereit, meine Zeit dafür zu geben? Bin ich bereit, mich auf einen lebendigen Wirkprozess einzulassen? Bin ich bereit, den seltsam schmeckenden Sud zu trinken? Bin ich bereit für etwas Neues?
 

Körper

Der Geist ist vielleicht schon viel weiter. Aber was nützt das, wenn der Körper streikt? Ein zarter Körper mag vielleicht lieber eine kleinere Portion des bitteren oder kräftigenden Suds trinken. Womöglich ist der Geruch zunächst gewöhnungsbedürftig. Es kommt auch vor, dass der Körper eine starke Abneigung gegen ein Elixier zeigt; dann ist es gerade nicht das richtige, oder der Zeitpunkt stimmt nicht. Vielleicht passt es in einer Woche besser. Schließlich braucht der Körper eine gewisse Zeit, um sich zu gewöhnen und um die neuen Impulse umzusetzen.
Es ist immer sinnvoll, achtsam vorzugehen. Manchmal kann es zum Beispiel helfen, das entsprechende Elixier zunächst eine Zeit lang in einer Schale zu betrachten und auf sich wirken zu lassen oder die Kräuter in einen kleinen Baumwoll-Kissenbezug zu tun und unter das Kopfkissen zu legen. Die Wirkung beginnt bereits beim Betrachten der Kräuter, beim Riechen daran, beim Sortieren in Tagesportionen, beim Einatmen der Dämpfe des Suds …

Umgebung

Die Reaktionen der Familie oder der Freunde können sich erheblich auf das Elixiertrinken auswirken. Iii, was braust du dir denn da? Was hast du dafür bezahlt? Das sieht aber komisch aus. Glaubst du daran? Wie riecht denn das! Hast du solche Probleme?
Beim Umgang mit solchen Situationen kann die Kunst darin bestehen, sich von den Vorbehalten der anderen freizumachen – oder aber den Sud zu kochen, wenn keiner zu Hause ist. Besser ist es, sich keinen fremden Meinungen und Ansichten auszusetzen, auch wenn die eigene Entscheidung schon gefallen ist.
Manchmal ist es aber ganz anders, da trinken die Schwestern gemeinsam ein Elixier, da trifft sich die Freundinnenrunde, die Kaiserinnengruppe und braut zusammen das Elixier.
 

Entscheidung

Die Entscheidung lautet: Ich möchte diesen Zustand verändern, ich leite die Veränderung ein. Jetzt.
Diese Entscheidung, dieser Entschluss hat Auswirkungen. Sie erzeugt Kraft. Es ist etwas anderes, sich zu entscheiden, aktiv und selbstverantwortlich etwas zu tun, als nur über den Zustand zu jammern. Die Entscheidung ist der erste Schritt, der die Wandlung möglich macht. Das Jammern und Wehklagen dagegen gibt noch mehr Energie in einen unerwünschten Zustand. Die Entscheidung mobilisiert Wandlungsenergie. (Für Philosophinnen stellt sich natürlich auch die umgekehrte Frage: Läutet die Wandlung eine Entscheidung ein? Fordert die beginnende Wandlung eine Entscheidung?) Manchmal beinhaltet die Entscheidung, etwas zu verändern, auch, etwas noch tiefer zu erfahren, damit es sich wandeln kann. Um Mitternacht ist die tiefste Nacht noch nicht erreicht. Es dauert noch einige Stunden, bis der Morgen graut.
Dieses Buch ist darauf angelegt, Ihnen die Entscheidung zu erleichtern und Sie auf Ihrem Weg zu begleiten. Sie sind die Kaiserin. Also treffen Sie selbst die Entscheidung.

 
Bewusstsein

Das Bewusstsein wird von allem beeinflusst, was um uns herum geschieht – auch davon, was in den Zeitungen steht, was tagtäglich verbreitet wird, was andere Menschen für richtig und falsch halten. Viele dieser Informationen vermüllen unser Bewusstsein; durch manche wird es auch erweitert. Es ist bedeutsam, welche Informationen wir auswählen und an uns heranlassen und wie wir diese Informationen einordnen und verarbeiten.
Manchmal ist es richtig, gar keine Informationen mehr an uns heranzulassen, damit Ruhe einkehrt und in der Tiefe eine neue Erkenntnis oder Entscheidung wachsen kann. Noch mehr Informationen würden die zarte Pflanze Erkenntnis ersticken.
Zu erkennen, welch wichtige Rolle das Bewusstsein spielt und wodurch es beeinflusst wird, ist ein ist ein entscheidender Schritt. Diese Erkenntnis schafft Möglichkeiten, optimale Bedingungen für die Einnahme der Elixiere zu erkennen oder zu sagen: Jetzt geht es nicht, dafür aber vielleicht nächste Woche.
 


Prozess

Die Wirkung eines Elixiers ist ein lebendiger und manchmal unvorhersehbarer Prozess. Es geht nicht darum, Symptome einfach zu beseitigen. Wer bereit ist, Zeit und Raum zu geben, und glaubt, dass es Sinn hat, wird auch alle damit verbundenen Veränderungen positiv beziehungsweise angemessen bewerten und seine Chancen erkennen: Der Tee schmeckt bitter, das gehört dazu; ich werde müde, also ruhe ich mich aus; oh, auf diese Gedanken bin ich ja noch gar nicht gekommen …
Wer dagegen statt des Glaubens und der Bereitschaft Zweifel und Vorbehalte mitbringt, wird alles Ungewohnte als Anlass nehmen zu sagen: »Das bringt nichts, es hat keinen Sinn, ich lasse es, das habe ich eh schon vorher gewusst.« Wer einen Grund sucht, den Sud doch nicht zu trinken, wird ihn finden.

Darum sollte, wer Zweifel hat, es einfach lassen.
Wer jedoch offen ist und bereit, wird durch die Elixiere wunderbare Veränderungen erfahren.
Dieses Buch wird Sie dabei unterstützen und begleiten.“

Auszug aus: Ulja Krautwald. „Die Elixiere der Kaiserin.