Im Fahrtwind der Schnecke


Innerlich ruhig und gelassen – das Richtige tun /
Das Lebensalter und die Elixiere der Kaiserin / Weisheiten

Geschwindigkeit
Es soll schnell gehen. Mach schon. Komm schon. Das dauert mir zu lange.
Aber nur wenn es schnell geht, sonst kann ich nicht zum Essen bleiben.

Ich mach immer schnell-schnell, sagt die Frau. An Ampeln und Kassen und wenn es langsam gehen soll, werde ich nervös.
Warum?
Ich habe keine Zeit. Ich muss noch soviel erledigen.

Komm wir wollen los.
Gleich, sagt die Zweijährige und spielt gelassen weiter.

1. Innerlich ruhig und gelassen – das Richtige tun


Aber was tun mit dieser Unruhe wenn es still wird, wenn es anhält, wenn es nicht weiter geht. ( No 4, Elixier, um in die Tiefe zu tauchen). 
Egal, ob es der Zug ist, die Ampel oder die falsche Kasse.  Etwas hält an. Es geht nicht weiter. Es ist zum aus der Haut fahren ( No 5 – der biegsame Bambus). Vielleicht einfach nur ein Stopp. Etwas, was nicht den eigenen Vorstellungen entspricht.
Wie fühlt es sich an?
Vielleicht geht etwas anderes?

Gegen Hektik und Nervosität kann es helfen, etwas extra langsam zu tun. Zum Beispiel, aus dem Gehen eine Gehmeditation machen. So langsam wie möglich, einen Fuß vor den anderen setzen.
Wie langsam geht es? Welche Muskeln bewegen sich. In welche Einzelteile zerfällt ein Schritt. Wieviel Koordination gehört dazu. Wie verlagerst sich das Gewicht? Wie langsam ist es möglich, noch in Bewegung zu bleiben?
Auch schön: wie langsam kann eine Massage sein?

Vorteile: Mehr sehen, mehr riechen, mehr spüren, mehr Genuss.

Und dann ist da plötzlich ganz viel Raum zwischen den einzelnen Momenten, es weitet sich. Eine neue Welt tut sich auf.

Gerade wenn andere verlangen, man solle sich schnell entscheiden, solle schnell etwas tun: gerade dann ist es gut anzuhalten. Alle Gedanken gehen zu lassen – und zu fühlen.

Um zu fühlen ist es gut langsam zu werden. Die Atmung wahrnehmen, spüren wie der Atem ein und ausfließt. Durch den Park oder den Wald zu schlendern, den Füßen folgend und in die Ferne schauen. Tanzen, Yoga, Schwimmen – und dabei den eigenen Körper spüren. Ruhig werden.
Was war das mit der Nervosität? Worum geht es wirklich?

Die Elixiere der Kaiserin können helfen, das herauszufinden. Die Elixiere der Kaiserin.
In jedem Lebensalter passen bestimmte Elixiere besonders gut.

2. Das Lebensalter und die Elixiere der Kaiserin


Grundsätzlich können alle Elixiere in jedem Lebensalter getrunken werden.
Dies gilt insbesondere für die No 1 -das Elixier, dass junge Mädchen unter dem Kopfkissen aufbewaren sollten.
Liebeskummer hält sich an kein Alter.
 Nicht für KinderFür Kinder sind die Elixiere nicht geeignet. Meist werden Kinder den Geruch und Geschmack auch nicht mögen, sie werden eine natürliche Abneigung gegen den Sud haben.

Essenz auffüllenDie Elixiere, die Essenz auffüllen und tonisierend wirken, sind in der Regel nicht wesentlich vor dem 40. Lebensjahr notwendig. Das sind No 7No 10 und No 12.Gerade die Elixiere mit Ginseng, No 10 und No 12, gibt man nicht, wenn die Essenz, die Lebensenergie, noch nicht verbraucht ist. Es hat keinen Sinn, dass eine Zwanzigjährige Ginseng nimmt. Ab 40 sieht die Sache dann schon anders aus.
 Die Mitte des LebensIn der Mitte des Lebens , meist um das 40. Lebensjahr herum, bietet sich oft die No 7 an. Wenn die Lebensumstände (Stress, Umzug, Kinder, anstrengender Beruf, die Pflege anderer Menschen u.ä.) sehr viel Kraft gefordert haben.
 Hochs und TiefsFür Frauen im Alter zwischen 20 und Mitte Vierzig bietet sich bei Stimmungsschwankungen oft die No 5 – Der biegsame Bambus an.
 WechseljahreFür Frauen in den Wechseljahren, zwischen 40 und 60, ist meist die No 10 – der tiefe Brunnen wird gefüllt oder die No 11  – die Kaiserin reitet den Drachensinnvoll. In dieser Situation sind die Yin-Kräfte oft erschöpft; sie werden durch No 10 wieder aufgefüllt. Wenn in dieser Zeit die Frau so richtig unter Feuer steht passt No 11.
 Im hohen AlterWenn die Essenz schon sehr geschwächt ist – meist ist das bei sehr alten Menschen der Fall –, wäre das Tonikum No 7 zu stark. Besser ist dann die sanfte Stärkung mit No 12 oder mit No 10. Es ist in diesem Fall auch möglich, No 10 so zu verdünnen, dass eine Wochenportion über zwei Wochen getrunken wird. Dies bietet sich auch für sehr sensible Menschen an.
Das eigene Empfinden, das Gespür dafür, was einem selbst gut tut, wird in den allermeisten Fällen die richtige Auswahl treffen.

Auszug aus: Ulja Krautwald. „Die Elixiere der Kaiserin.“

  3. Weisheiten


Tue, ohne zu tun.
Schaffe, ohne Geschäftigkeit.
Schmecke, was ohne Geschmack.
Erkenne das Große im Kleinen
und das Viele im Wenigen.
Lao-Tse

Wenn dein Geist sich bewegt, so folge ihm nicht;
und er wird sich von der Bewegung loslösen.
Und wenn dein Geist auf irgend etwas ruht,
so folge ihm nicht;
und er wird sich von dem lösen, worauf er ruht.
Huang-po

Du hattest es immer,
und du hast es jetzt – es bedarf nicht der Übung des Weges
oder nicht des Sitzens in Meditation.
Ma-tsu

Die Kaiserin ist ein tiefes Wasser.
aus: Die Geheimnissse der Kaiserin