Frühling in diesen Zeiten

Gastbeitrag von Aspa Anogiati: Vier Empfehlungen für die Gesundheit: 

Zeit des Holzes.

Zeit des Erwachens.

Zeit der Wiedergeburt.

Zeit des Wachsens.

Zeit der Entgiftung.

Zeit zum Leichtwerden.

Zeit für Bewegung, Spaziergänge, Sonne.

Gewöhnlicherweise.

Nichts ist aber in diesem Frühling wie gewohnt.

Wir werden nun in den eigenen vier Wänden eingesperrt. Allein oder mit Familienmitgliedern zusammen. Auf jeden Fall nicht frei. Bewegungseingeschränkt. Die natürliche Tendenz des Menschen, sich sozial zu verhalten, kleinere oder größere Gruppen zu formen, miteinander zu kommunizieren bleibt erstmal aus. Ein Stillhalten der Zeit. Ein völlig anormaler Zustand.

Statt Frühlingsratschläge und Ernährungstipps für die Leber und das Holz-Element zu geben, halte ich es gerade für wichtiger, euch daran zu erinnern, dass die Kälte-Zeit noch nicht ganz vorbei ist. Angesichts einer möglichen Erkrankung am Covid-19 Virus, die sich als ein plötzlicher Kälte-Angriff äußert, würde ich Folgendes vorschlagen, um sich vor der Kälte zu schützen. Versuchen wir also, die Zeit gut zu überstehen, indem wir gleichzeitig unser Immunsystem stärken.

Empfehlung Nr.1 – Frühlingssuppe:

Stärkt die Mitte, wärmt und befeuchtet. Beinhaltet viele antiinflammatorische und ausgleichende Gewürze.

Zutaten: 3 Kartoffeln, 2 Süßkartoffeln, 1 fingerlanges Stück Ingwer, 3 Knoblauchzehen, ca. 500 gr Weißkohl, 4 große Möhren, 1 TL Kurkuma, 1 TL Bockshornklee, 1 TL Ashwaganda, 1 TL Kumin, 1 TL Korianderpulver

Frischer Koriander, 3 Lauchzwiebeln und frische Petersilie oder auch gekeimte Samen zum Abschmecken.

Man kann das Rezept mit weiteren Zutaten variieren, die das Element Holz bzw. die Leber stärken, wie z.B. Huhn oder Grünkern. Dazu können Sie einen leckeren Salat mit Spinat, Löwenzahn, Bärlauch, Kresse, Mangold usw. dazu essen, mit etwas Essig oder Zitrone abschmecken. An Getreiden sind Dinkel, Cous Cous und Weizen angesagt.

Empfehlung Nr.2 – Probiotische Lebensmittel:

Sauerkraut, Salzgurken, eingelegtes Gemüse

Probiotika selber machen: In einem Glasbehälter mit ca. 1 l lauwarmem Wasser 4 EL nicht raffiniertes Meersalz geben, umrühren. In die Lösung kleingeschnittenes Gemüse wie Möhren, Blumenkohl, Kohlrabi, Lauch, Broccoli, Grünkohl, Kohl usw. aber auch Koriandersamen, Pfefferkörner und evtl. ein paar Chilli-Schoten eingeben. In Raumtemperatur und bei 2-3mal tägliches Umrühren ca. 1 Woche ruhen lassen, bis sich auf der Oberfläche kleine Blässchen bilden. Dann ist der Gärungsprozeß vollendet, und das Glas kann in den Kühlschrank gestellt werden, wo man die Probiotika innerhalb von 4 Wochen aufbrauchen sollte.

Falls im Laufe der ersten Woche sich an der Oberfläche Schimmel bildet, wird er mit einem sauberen Löffel sanft entfernt.

Empfehlung Nr. 3 – Propolis Tinktur

Egal wie wenig wissenschaftlich die Befunde über die Wirkung von Propolis erscheinen, ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, wie wohltuend sie bei den ersten Beschwerden im Hals und Rachen sein kann. Propolis ist die natürliche Medizin, die Bienen produzieren, um die kollektive Gesundheit des ganzen Bienenkorbs zu gewährleisten.

Empfehlung Nr. 4 – Rakomelo

Ein traditionelles und sehr leckeres Rezept aus Kreta, besonders hilfreich bei Kälte. Wärmt und stärkt das Yang und die Abwehrenergie Wei Qi. Der Weingeist nährt, der Honig befeuchtet und die Nelken bewegen.

Für 1-2 Personen stelle ein kleines Glas Traubenkernschnapps wie Raki oder Grappa in einem hitzefestem Gefäß auf dem Herd und erhitzt es bis kurz vor dem Kochen. Dann wird ein Eßlöffel Honig und 1 Nelke hinzugefügt und gut umgerührt. Es wird warm getrunken.

Es ist also gut, die sonst gerade angesagte Frühjahrsentgiftung auf später verschieben. Und das Wachsen nicht nach außen sondern nach innen erleben. Sich pflegen und streicheln. Sich beruhigen. Sich gedulden.

Und bitte bitte: Profitiert von den jetzigen Umständen und nehmt euch die Zeit zum Ausschlafen. Im modernen Leben mangelt es an Zeit, man muss oft die Zeit aufopfern, die man sonst zum Schlafen einnehmen würde.

Lasst uns uns also regenerieren. Und wenn wir (hoffentlich bald) aus diesem kollektiven Albtraum aufwachen, werden wir hoffentlich gelernt haben, unser Leben und unsere Gesundheit mehr wert zu schätzen.

Aspasia Anogiati

Zur Person: Aspasia hat die beiden Bücher „Der Weg der Kaiserin“ und „Der Tanz des Schamanen“ ins Griechische übersetzt. Sie ist Kräutertherapeutin und Akkupunkteurin und stellt in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für chinesische Medizin in Athen Kräuterauszüge her.