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Der Tod ist ein Naturereignis

Inhalt:
  1. Yin und Yang
  2. Transzendenz und Weisheit
  3. Essenzstärkung - So geht´s
  4. Chinesische Weisheiten
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Es ist eine Tatsache: Wir alle werden sterben.
Irgendwann.
Allerdings ist der Tod in unserer Gesellschaft nicht willkommen. Der Tod wird ausgegrenzt und soll um jeden Preis verhindert werden.
Nur in zahlreich ausgestrahlten Krimis taucht er regelmäßig auf. Dort ist er willkommen, denn dort dient er der Unterhaltung.

Wenn es uns selbst betrifft, wollen wir nicht an die eigene Vergänglichkeit erinnert werden. So werden kleine Fältchen, die anzeigen, dass der Körper sich verändert und jeden Tag einen kleinen Schritt auf den Tod zugeht, weggeschminkt, weggespritzt und wegoperiert. Graue Haare werden übergefärbt.

Im November hat der Tod Gedenktage. Auch der November ist nicht willkommen. Im November laufen die Menschen mit gesenktem Kopf und ernster Miene umher.
Warum nicht mit dem Tod tanzen? Denn er ist immer da. Der Tod ist stets an unserer Seite.



1. Yin und Yang

Der Tod gehört zum Leben - wie Yin zu Yang. Der Tag stirbt und die Nacht wird geboren. Die Nacht stirbt und der neue Tag wird geboren. Es ist ein stetiger Wandel. Jeden Tag sterben unzählige Körperzellen- und genauso viele entstehen jeden Tag neu. Jeden Tag sterben unzählige Menschen – und jeden Tag werden unzählige neu geboren. Und womöglich werden wir nach dem Tod nicht nur zahllosen Insekten eine neue Lebensgrundlage bieten, sondern selbst wieder geboren werden.

Tulpen
Mit den Tulpen greife ich zeitlich etwas vor, aber in wenigen Wochen wird es sie wieder geben. Die, von denen ich erzählen möchte, hatten eine leuchtende Farbe. Aber etwas stimmte nicht mit diesen Tulpen. Nachdem sie sich leicht geöffnet hatten, wie die Lippen eines Models, verharrten sie erstarrt in dieser Pose. Über eine Woche lang. Die Blätter öffneten sich nicht weiter. Es muss sich um eine Neuzüchtung gehandelt haben. Durch die lange Haltbarkeit wurde jede Lebendigkeit weg gezüchtet.

Dabei gibt es sie noch, die alten Sorten. Sie öffnen sich zaghaft. Jeden Tag, jede Stunde ein wenig mehr. Weit breiten sie ihre Blätter aus – bis diese irgendwann einfach abfallen. Zurück bleiben nur die Stängel..
Wer sich dem Lebendigen aus Angst vor dem Tod verweigert, wählt die Erstarrung. Das ist der Zustand des Todes mitten im Leben.
(No 8, das Transformations-Elixier, wirkt gegen Erstarrung.)

2. Transzendenz und Weisheit

Wer sich dem alltäglichen Prozess, des Sterbens und Wiedergeborenwerdens nicht verweigert, sammelt Erfahrungen. Schmerzhafte Erfahrungen sind auch dabei. Zum Beispiel diese: „Keiner guckt mir mehr hinterher.“ (vgl: Die unsichtbare Frau in „der Weg der Kaiserin“ Kapitel 7.)
Das Spannende dabei ist, gerade diese schmerzhaften Erfahrungen erweitern das Bewusstsein.

Erfahrungen wollen gemacht werden. Dinge lassen sich nicht abwenden. Es gilt zu Vertrauen: Der Kosmos hat einen magischen Weg alles in Ordnung zu bringen. Persönliche Weiterentwicklung geschieht.

Der Tod ist ein Naturereignis. Besser als sich gegen den Tod zu schützen, ist ganz zu leben. Jeden Tag Lebendigkeit zu spüren. Jeden Tag Neues und Überraschendes zu entdecken. Jeden Tag zu staunen. Zum Beispiel: „Oh, die Wolken haben heute eine ganz andere Farbe...das Winterlicht leuchtet so besonders... der Nachbar, ei wer hätte das gedacht?...was für ein Geschenk haben denn da die Götter für mich?“

In der Angsterstarrung dagegen, ist das Leben wie ein hübsch aus gestopfter Vogel im Naturkundemuseum.

Der Tod lässt sich nicht überlisten
In dem Märchen Gevatter Tod (Geschwister Grimm), bekommt ein Jüngling von seinem Paten eine besondere Gabe und ein Kraut geschenkt. Und es gibt eine Vereinbarung: Wenn er den Tod am Kopfende eines Kranken erblickt, darf er den Kranken durch das Kraut heilen. Steht der Tod aber am Fußende ist alle Mühe umsonst und der Kranke gehört dem Tod. Auf diese Weise wird der Jüngling der berühmteste Arzt weit und breit.
Als der Tod dann aber, am Fußende der schönen Prinzessin steht wird es ernst. Der König hat versprochen, wer die Prinzessin heilt, bekommt das halbe Reich und die Prinzessin zur Gemahlin. Da versucht der Jüngling den Tod zu überlisten. Er dreht die Kranke und legt sie mit dem Kopf ans Fußende. Dann gibt er ihr von dem Kraut. Die Prinzessin wird gesund. Und der Tod nimmt sogleich den Jüngling mit in sein Reich.



3. Essenzstärkung

Nach Daoistischer Betrachtungsweise geht es nicht darum, den Tod fern zu halten. Es geht darum, die Spanne Lebenszeit, die uns geschenkt wurde, voll zu leben. Es geht also darum, die Lebenskräfte zu stärken.
Die Lebenskräfte werden durch Essenzstärkung genährt. Die Essenz ist die Lebenskraft, mit der wir auf die Welt gekommen sind. Jene Kraft, die wir von unseren Vorfahren geschenkt bekommen haben.

Essenzstärkung – so geht´s
  • Ausreichend Schlaf
  • Meditation
  • Schweigen
  • Essenzvermehrende Speisen, wie Austern, Muscheln, Sushi, schwarze Speisen, Eintöpfe.
  • Aufenthalt in der Natur
  • Vermeiden von Essenzräubern: Stress, zu viel reden, zu viel denken, schlechter Sex, Drogen, Alkohol, sowie: angstmachende Filme, Nachrichten und Bücher.
  • Essenzstärkend von den Elixieren der Kaiserin sind:
  • No 4, No 7, No 10 und No 12

4. Chinesische Weisheiten

Der Tod des Dschuang Dsi
Dschuang Dsi lag im Sterben und seine Jünger wollten ihn prächtig bestatten.
Dschuang Dsi sprach: Himmel und Erde sind mein Sarg, Sonne und Mond leuchten mir als Totenlampen, die Sterne sind meine Perlen und Edelsteine, und die ganze Schöpfung gibt mit Trauergeleite. So habe ich doch ein prächtiges Begräbnis. Was wollt ihr da noch hinzufügen?“
Die Jünger sprachen: „Wir fürchten, die Krähen und Weihen möchten den Meister fressen.
Dschuang Dsi sprach: „Unbeerdigt diene ich den Krähen und Weihen zur Nahrung, beerdigt den Würmern und Ameisen. Den einen es nehmen, um es den anderen zu geben: warum so parteiisch sein?“
Dschuang Dsi

Es gibt Menschen, die leben, aber sie sind schon tot.
Es gibt Menschen, die sind schon gestorben, aber sie werden immer leben.

Chinesisches Gedicht, zitiert aus: "Der Weg der Kaiserin"





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